lasagne
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Wer kommt schon auf die Idee,…

Lesezeit: ca. 6 Minuten

(v1.1*) …dass man aus der ganzen Nummer nur durch sich selbst herauskommt? Erst vor ein paar Minuten habe ich auf die Frage, wie denn ein Lösungsmuster ausschauen würde, eine längere Antwort dazu formuliert, die nie für jene erschöpfend sein kann, allein weil die irrige Vorstellung über eine Art leicht kopierbare und von jedem zu verstehende „Endlösung“ in den Köpfen kursiert, während weiter fleißig gegreint, gejammert und auf die „Anderen“ geschimpft wird.

Das nicht wirklich gedacht, sondern in der Regel nur reagiert wird, kann man daran erkennen, dass kaum jemandem auffällt, dass fortwährendes Veröffentlichen von Klagevideos zu nichts führt, auch nicht „ein Mehr des Selben“.

Auch das Projizieren von Frust und Feindbildern auf vermeintliche „Übel-Täter“ und „Böse Wichte“ führen zu nichts, wenn die Frage ausbleibt, warum man überhaupt so reagiert.

Das scheint vielen nicht bewusst, und wäre für so manchen Kommentar auch sicher sehr peinlich für ihn selbst.

Wäre ich noch in der Rolle des Staatsbürgers, so müsste man sich für so manches, was da ins Internet „gekübelt“ wird, echt schämen, man könnte „es“ noch nicht einmal für „gut“ heißen, wenn es nicht grundsätzlich dem Weg zum „Erkenne dich selbst“ dienen würde, was so manchem noch nicht bewusst ist.

Damit ist auch geklärt, dass die „Apokalypse“, besser bezeichnet mit „Offenbarung“, auch ein Bild über sich selbst im Internet sichtbar abbildet.

Daran arbeiten nicht wenige, und wenn der Moment kommt, wo der Einzelne sein „Gemosertes“ und seine eigene geistige Haltung im Dargelegten erkennt, ist dies auch Moment seines „jüngsten Gerichts“. Das Gericht über sich selbst, vor dem er sich die ganze Zeit gedrückt hat. Bums! Ende Gelände!

Diesen einen entscheidenden Moment kann man nur dadurch überwinden, indem man sich mit dem System auseinandersetzt und nicht einfach nur mit den Inszenierungen und ihren Darstellern, die man gerne, weil „der eigene Geist von einfacher Natur“ ist, als die „Bösen“ bezeichnet, die nur weg müssen, als das Ergebnis gesellschaftlich gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und damit verbundener, mentaler Erosion.

„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… (wenn ihr so seid, wie uns das gefällt)“, ist jener gesellschaftlich von Generation zu Generation weitergegebene Vertrag, wo am Ende eine Gesellschaft herauskommt, für deren Denken und Handeln sie selbst trotzdem verantwortlich ist und nicht einfach die Politik oder die Politiker, die sie selbst gewählt hat, obwohl ihr die Rechtsgrundlage dazu fehlt.

Es wird auf beiden Seiten der Märchenstunde aus auf Belohnung hoffenden Untergebenen und ihren Sie mehr oder weniger betreuenden „Vorgesetzten“ fleißig ignoriert, dass die Nummer bereits zu Ende ist, weil man in der anerzogenen Vorstellung unterwegs ist, man habe ja etwas zu verlieren.

Doch ist dies nur ein anerzogener Glaube, dass einem etwas oder jemand gehören würde. Denn darüber hält sich der Sklave (anerzogen) selbst oder durch Androhen eines möglichen Verlustes auch durch andere gefangen – letztlich hält man sich gegenseitig unten, während gleichzeitig die Gegenseite bezichtigt wird, daran schuld zu sein. Projektionen.

Während der gewohnte Denker sich anerzogen nicht anders zu behelfen weiß, als Schuldzuweisungen auszusprechen, ist es für eine Gegenseite, die über die psychischen Hintergründe menschlichen Verhaltens Bescheid weiß ein Einfaches, auch nur den „Bösewicht“ zu spielen – verbunden mit heftigem Tamtam und Medienaufstand.

Das das funktioniert, liegt daran, dass sich der gewohnte Denker sich im Irrglauben bewegt, er wisse bereits genug, um die sich ihm präsentierende Situation „voll im Griff“ zu haben. Er weiß nicht, dass er sich selbst täuscht, wenn er sich für schlau genug hält.

„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter, 2015

Aus konservativer Sicht geschieht dies durch fortwährendes Beibehalten des Bisherigen und ausgrenzen von allem, was nicht in das gewohnte „Wertebild“ passt, während es in einer real-liberalen Sicht, um die konsequente Infragestellung des Bisherigen geht, also einen Entwicklungsprozess verkörpert, wo sich der Mensch auch nicht einfach nur für eine Seite zu entscheiden hat, sondern den Platz mit Sicht auf beide Systemstrukturen bewusst einnimmt, um sich zu entwickeln – dem Platz im Leben und nicht gewohnt in der Simulation des Lebens.