benjamin
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Wie lange mögen Sie denn noch so weitermachen? – oder: Ist noch alles genehm?

Lesezeit: ca. 8 Minuten

(v1.2*) Die gelegentliche Aussage, so manches würde sich gedanklich wiederholen, ist kein Grund, „das Handtuch zu werfen“ – nicht bei diesem Thema, wie es hier im Blog beschrieben ist. Ein Bekannter sagte gestern sinngemäß, dass die Aufklärer nur bis zu einem bestimmten Punkt gekommen sind. Das ist bedauerlich.

Ein anderer Bekannter drückt mir einen Beitrag über das Thema „Klimawandel“ in die Hand, worin ersichtlich ist, dass sich die Erde mal mehr (kreisförmig) und mal weniger (also elliptisch) um die Sonne dreht (in Zyklen von 95.000 bis 400.000 Jahren während sich auch die Neigung der Erdachse in Zyklen (ca. 41.000 Jahre) ändert. Während die Politik nur versucht ein globales Geschäftsmodell für die eigene Tasche machen zu wollen – aus klassischer Sicht.
Letzteres kommt nur deswegen zum Tragen, weil die Mehrheit sich selbst auf Arbeiten und Geld verdienen reduziert und daran festklammert und sich so vom Leben selbst abwendet, was wiederum zerstörerische Auswirkungen auf den Planeten hat.

„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir…“, lautet es in der Regel aus den Reihen der älteren Generationen, während nachher das genaue Gegenteil traktiert wird – nämlich arbeiten und Geld verdienen. Doch das ist es nicht allein.

Anerzogene Gehorsamsbereitschaft (Obrigkeitshörigkeit) sorgt dafür, dass das genaue Gegenteil passiert, da dieses angebliche „Besser“ unter der Bedingung geschieht, wenn die Jüngeren so sind, wie es sich die Älteren vorstellen.

Und wer da nicht mitmacht, der ist faul, ein Parasit und Schmarotzer. Dass man sich jedoch parasitär gegenüber dem Planeten verhält, will man nicht so recht glauben – allein deswegen, weil man sich ja „nur“ um sich kümmert, und die anderen daran „schuld“ sein müssen.

Dass sich die Gesellschaft selbst beigebracht hat, dass Sklavensein etwas „Normales“ sei (und sich dies andere nur zu Nutze gemacht haben), während man sich über die letzten paar tausend Jahre geirrt hat, was das gemeinsame Handeln betrifft, würde besonders dem Einzelnen besonders unangenehm aufstoßen.

„Wenn der Gegner an der Wand steht, wird damit die Investition des Opfers (der Gegner an der Wand) und dadurch auch seine Intelligenz in Frage gestellt. Niemand kann das akzeptieren… nicht mal sich selbst gegenüber.“ „Revolver“, 2005

„Es ist ein Irrtum zu meinen, man müsse sich gegenüber anderen durchsetzen, jedoch geht es vordringlich darum, sich gegenüber den eigenen Denk- und Verhaltensweisen durchzusetzen. „Die Anderen“ spiegeln nur die eigene, innere Geisteshaltung wieder. So kann man ihnen die Hand reichen und gemeinsam daran arbeiten.“

Es heißt ja, dass sich der Mensch ändern müsse. Doch wie kann er das, wenn er sich für das hält, was es zu ändern gilt: nämlich seine Denk- und Verhaltensweisen.
Er „dackelt“ immer noch in der Gegend herum, dass ihm eines Tages eine von ihm anerkannte(!) Autorität die Hintergründe seiner anerzogenen Missgriffe erklärt, damit er dann „selbstbestimmend“ erkennt, dass er doch nicht so alternativlos lebt.

„Die Welt liegt in unseren Händen. Wir tragen die Verantwortung. Wir müssen daraus was machen.“ „Steve Rogers“, Avengers: Endgame, 2019

Ladies and Gentlemen, Weiber und Männer, Mädels und Jungens, schon einmal darüber nachgedacht, dass es wenig nutzt, nur so zu tun, als ob man schlau ist, während man am Montag wieder, mit gewohnter System erhaltender Einstellung, an die Arbeit fährt?

Da kommt kein Bundes- oder Reichskanzler, der Euch sagen wird, was zu tun ist. Denn das hat ja nichts mit Selbstbestimmung zu tun.

„Und solange solche existieren, die sich an das erinnern was war, werden auch immer jene existieren, die unfähig sind zu akzeptieren, was sein kann. Sie werden sich auflehnen.“ „Ja, wir sind stur.“ Dialog „Thanos“ und „Tony Stark“, Avengers: Endgame, 2019

Zu sehr hat man sich an das System gewöhnt: Arbeitende und mit Geld („Sichteinlagen“ und mit Zahlen bedrucktes Papier) belohnte Untertanen und den von ihnen gewählten, sie betreuenden/verwaltenden Aufsehern.

Der Gewohnte darf sich also nicht wundern, wenn er so behandelt wird, weil er sich so verhält.

Im Beitrag meines Bekannten steht: „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die nächsten Generationen überleben können.“

Nun gut. Überleben ist mir für alle zu wenig. Das würde ja bedeuten, dass es im Grunde genommen nur so weitergeht, wie bisher. Worum es geht, dass sich der Mensch ein System geschaffen hat, was gegen das Leben agiert. Ein System, worin aus Angst eines möglichen Verlustes der eigener Existenz ums Überleben gestrampelt wird.
Noch sind es wenige, die erkannt haben, dass es nicht ausreicht nur über die wahrgenommenen Unsäglichkeiten genug zu greinen, zu jammern und sich zu beschweren, um anschließend den einen oder anderen Schekel zu erheischen.

Oder wie einst „John Silver“ im Film „Die Schatzinsel“ zu „Tom Morgan“ sagte: „Grab doch erst mal weiter. Kann doch sein, dass du noch ein paar Erdnüsse findest.“

Soviel zur Gemeinde der Aufklärer, die sich damit nur in das System der alten Ordnung einreihen.

„Doch gilt: Wer sich beschwert, erleichtert sich nicht.“

Problemorientierung allein reicht nicht aus, während man sich nur als Klageweiber dafür zahlender Hörer darbietet. Es geht auch nicht darum, ob man für oder gegen etwas ist.
Solange man Aufmerksamkeit darauf gibt, bleiben Pro- und Antagonisten in ihrem geistigen, von ihren Denk- und Verhaltensweisen bewachtem „Kopfknast“ gefangen.

Denn alles Jammern und Klagen beruht nicht darauf, dass die Anderen ja alles unterdrücken würden und man deswegen nicht könne.
Man ist – anerzogen – nur das Opfer der eigenen Denk- und Verhaltensweisen ist, die über einen herrschen – bis man sich darüber erhebt.
Doch da es immer einfacher erscheint, „Herr über andere“ sein zu wollen, wird sich das „Gequake und Gejauner“ und die gegenseitige Beschuldigung noch eine Weile hinziehen – vielleicht aber auch nicht.

P.S. „Zur Freiheit bedarf es nur des Mutes. Doch wisse: Es gibt immer nur ein Mitkommen und kein Mitnehmen.“

Nachtrag: „Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden – und ihren erkorenen Gegnern.“