Über Armeen in der alten Ordnung
Die Tage erhielt ich eine Anfrage per Email. Der Anfragende beschäftigte sich mit dem Slogan der Bundeswehr: „Wir. Dienen. Deutschland.“
So antwortete ich: „Das mit der Bundeswehr ist mir auch schon mal aufgefallen. Vor Jahren so um 2009 bis 2014 hatte ich auf meiner Hauptdomain noch eine Webseite. Der Slogan hieß: „Gedanken. Schaffen. Wirklichkeit.“
Es war mehr ein Gefühl einer machbaren Mehrfachbedeutung, in der zunächst der Gestehungsprozess durch einzelne Schritte dargestellt wird und in der Überwindung der Trennung, ein fließender Ablauf eines zusammenhängenden Ganze (vom Geistigen hin zur Materie) erscheint.
Bei der Bundeswehr scheint dies prinzipiell ähnlicher Natur zu sein: „Wir. Dienen. Deutschland“. Die Gruppe („Wir“, die Uniformierten (Gleichgeschalteten)), die sich einem abstrakten Gebilde (Deutschland) und seiner Prinzipien (Vorgesetzte und Untergebene, Konditionierungen, Konventionen, Gewohnheiten und Verhalten) unterwirft (dienen). Was letztlich nichts mit Souveränität zu tun hat.
Wenn „Deutschland“ souverän werden würde, glich dies einer Packung „Hackfleisch“, der man ein neues Haltbarkeitsdatum aufkleben mag.
Souveränität ist ein Konzept, das stets vom Einzelne ausgeht, was dazu führt, dass die Betreuer damit ein Problem bekommen, da ihre „wertschöpfungsfreie Aufgabe“ der Betreuung zunehmend nicht mehr benötigt wird.
Der Bundeswehr-Slogan ist sozusagen ein Paradebeispiel für die alte Weltordnung. Wobei die „freiwillige Unterwerfung“ (Gehorsam) auf der einen, als „Sicherheit im Auftrag “ für die zu Betreuenden angedacht ist.
Prinzipiell sind alle Formen der Exekutive, lediglich nach Außen projizierte Mechanismen der eigenen mangelnden Disziplinlosigkeit des Individuum – beruhend auf der über Generationen weitergegebenen, beibehaltenen und gesellschaftlich vereinbarten Unvernunft.
Und Unvernunft muss ja auch „betreut“ werden. Die Unvernunft beruht auf der Beibehaltung im einseitigen Empfangen (Wollen, Bekommen, Nehmen, Kriegen), dem in der Regel ein bedingtes Geben gegenübersteht. Empfangen und Geben sind die beiden Grundprinzipien.
Die entstehende Organisationsform der Hierarchie an sich, benötigt die Exekutive als Teilsystem, da Krieg auf der einen jene Handlung darstellt, um mit fremden Ressourcen und Wertschöpfungsfähigkeiten die heimischen Strukturen aufrecht erhalten zu wollen. Dem steht die Verteidigung (Sichern, Bewahren, Festhalten) gegenüber – etwas vereinfacht ausgedrückt.“
Das sich das alles anders entwickelt hat und auch muss, braucht hier sicher keiner näheren Betrachtung.
Es macht also durchaus Sinn, wenn man den Begriff „Lösungsansatz“ verwenden mag, Gedanken „weiträumiger“ zu gestalten. Zwar sprechen alle vom „Mensch, Menschsein und Menschwerdung“, doch was das wirklich bedeutet, scheinen sich bis jetzt nur wenige Gedanken zu machen, wenn sie gleichzeitig klassisch von „souveränem Staat“ sowie „Recht und Gesetz“ sprechen – denn beides wiederspricht dem Prinzipien, die sich hinter dem „Menschen“ auftun.
Das „Alte“ spiegelt uns stets vor, wie es nicht funktioniert, das natürlich auch nur dann, wenn man seine eigenen, beeinflussenden Denk- und Verhaltensmuster schrittweise in Frage gestellt hat.
„Das Schachbrett ist die Welt, die Figuren sind die Phänomene des Universums, die Regeln des Spiels sind das was wir als Naturgesetze bezeichnen und der Spieler auf der anderen Seite ist vor uns verborgen.“ Thomas Henry Huxley
„Ein wirklich leistungsfähiger totalitärer Staat wäre ein Staat, in dem die allmächtige Exekutive politischer Machthaber und ihre Armee von Managern eine Bevölkerung von Zwangsarbeitern beherrscht, die zu gar nichts gezwungen zu werden brauchen, weil sie ihre Sklaverei lieben.“ Aldous Huxleys, „Schöne, neue Welt“
Die Huxleys, die Orwells und wie sie alle heißen, machen uns lediglich darauf aufmerksam, wie die Welt wird, wenn NICHT umgedacht wird. Lediglich der „Mensch“ in seiner gesellschaftlich anerkannten Rolle des Opfers, sieht sich darin als wehklagendes und beschwerende Etwas, was daran „sowie nicht zu ändern vermag“.
Und wenn, dann lediglich mit klassischen Mitteln, die gesellschaftlich vereinbart sind und sich in der Regel mit Wegschauen, wehklagen oder ördinäre Gewalt auszudrücken weiß. Das sind im Kern alles nur Handlungsmuster, die auf ein konditioniertes Verdrängungskonzept hinweisen, um sich geistig nicht weiterentwickeln zu wollen.
Bloß nicht umdenken. Man könnte ja wirklich „ausgestoßen“ werden.
Und so muss „der Druck auf dem gesellschaftlichen Kessel“ einfach weiterzunehmen. Und es hilft nicht, sich ständig gegenseitig nur mit den wahrgenommenen Problemen wie eine Horde „Klageweiber“ zusammenzufinden.
Aber vielleicht muss die Drehzahl in der Waschmaschine auch nur hoch genug sein.