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Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 13: „das Alte“

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Der Begriff „das Alte“ wird des Öfteren auf diesem Blog genannt. Das Alte hier, das Alte da.

„Selbst wenn man weiß, wo man hin will, macht es Sinn, zu wissen, wo man her kommt. Das hat den Vorteil, dass man nicht nach einem langen „Rundgang“ nur wieder beim Alten landet.

Das bedeutet jetzt nicht, dass man „das Alte“ loswerden muss, es erlangt im Prozess der Infragestellung lediglich eine andere Bedeutung. Denn man lernt in der Regel aus den Dingen, die nicht funktionieren. Dazu ist das Alte gedacht. Ja, lernen, nicht kopieren.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet, Version 2.0

Und da sich gegenseitig nur allzu gern „der Teufel an die Wand gemalt“ wird, sind die Bedeutungen entsprechend.

Umdenken ist die „Empfehlung der Woche“, es sei denn, man mag gern an seinen eigenen Programmierungen festhalten, die einen so manche Ausweglosigkeit als einzige Realität erfassen lassen und jenes System (mit)erzeugen, in dem sich gleichzeitig „etwas“ ändern soll.

Für gewöhnlich wird auch kein Versuch unternommen, das Dargebotene als Anlass zum Weiterdenken zu nehmen, es wird gewohnt nur verdrängt, beklagt und bejammert oder entsprechende Verdrängungskonzepte (Kampf, Ausgrenzung, Widerstand und Flucht) geschmiedet.

„Deutsches Reich statt BRD. AfD statt CDU, Evangelisch statt Katholisch. Curry Sauce statt Barbecue Sauce. Braun statt schwarz.“

Wenn schon der gesichtschlagende Hinweis vorliegt, dass etwas „alternativlos“ ist, dann stimmt das nur solange, wie man sich an den dahinter liegenden Grundlagen festzuhalten gedenkt: der menschlich-gesellschaftlichen Erstprogrammierung, die die eigentlichen Grundlagen der Gesellschaft und das System ausmachen.
Dies, während im Außen Veränderung „für Morgen“ gefordert wird, während man insgeheim nur dem Alten hinterhertrauert und mit den Werkzeugen und Methoden des Alten das „Morgen“ zu gestalten versucht, also eine zunehmende Illusion von „Es funktioniert doch!“ geschaffen wird.

„Kann mir nochmals jemand das PDF mit den Gewohnheitsrechten zuschicken?“

Doch wie kommt man vom Aktuellen hin zum „Anderen“?

Für gewöhnlich wird gefordert, dass sich „etwas“ ändern muss und dann wird fix die „Liste der Unsäglichkeiten“ heruntergebetet.

Zu wissen, wo die Probleme auftauchen, welche in Wirklichkeit nur Auswirkungen und Erscheinungen aus den gewohnten Systemverhalten der Teilnehmer und ihrer gestalteten Strukturen sind, bedeutet nicht, wo die „Probleme“ (Phänomene) auftauchen, auch eine „Lösung“ zu platzieren.
Also nicht nach dem gewohnten Problem-Lösungskonzept, was in der Regel nur ein Verdrängungskonzept mit eingebauter Dauerbetreuung und Verschlimmbesserung ist.

Beim Umdenken hilft auch kein Nürnberger Kopiertrichter. Es geht um ein individuelles Umdenken, was man sich auch nicht erkaufen oder eben mal schnell mit einem: „Ja, ja, ich weiß“ einverleiben kann. Jeder hat die Freiheit jetzt umzudenken, was ihn davon nur zu gerne abhält, ist sein „Ich“, was alles mögliche inszeniert, auch die Feindbilder.

Es geht ums Verinnerlichen, was auch kein auswendig lernen und anschließend stilvolles Herunterbeten ist. Das Klick muss schon im eigenen Kopf stattfinden. Selbsterkenntnis. Der vom „Ich“ beherrschte, die erste Hierarchie, das eigentlich Joch, wird für gewöhnlich Ausreden finden, aufgeben, sich zurückziehen, Gewalt gegen sich oder andere ausüben. Was ihm als Alternative bleibt, ist sich entwickeln zu wollen.

Das „Alte“ verkörpert sich bspw. durch:

  • Probleme dort lösen zu wollen, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten, was alles nur komplexer macht, bis es in sich zusammenfällt: für jedes Problem die richtige Lösung, Beschäftigungstherapie,
  • Das Prinzip: „Größere Probleme benötigen noch größere Lösungen“,
  • sich andere wählen, um so einen Betreuungs- und Komfortsofaapparat zu schaffen, wo sich zwar „etwas“ ändern soll jedoch im Kern alles beim Alten bleibt,
  • die Suche nach Schuldigen und anderen Verantwortlichen,
  • Kampf, Widerstand und Flucht als Handlungen aus der gesellschaftlich tolerierten Verdrängung gegen die eigene Veränderung, während im außen Veränderung gefordert wird,
  • Wert im Außen ist wichtiger, als der Selbstwert (Würde),
  • gesellschaftlich tolerierte Verantwortungslosigkeit, Gewissensarmut und belohnte Willensschwäche,
  • Verdrängungskonzepte, als „Lösungen“, die in Wirklichkeit nur Symptombekämpfungen sind und zu deren Dauerbetreuung führen,
  • Veränderung muss sein, jedoch „woanders“ oder bei „anderen“,
  • Das Prinzip: „vom mehr des Selben“, die Gier nach der Gier, Symbol: Zinseszins,
  • Initialisierung der Fremdbestimmung in der Familie, durch die Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“
  • Unvernunft, die nach außen hin als Vernunft verkauft wird, und demnach betreut werden muss, denn: „Nur Gierige brauchen eine Re-Gierung“,
  • Vorgesetzte und Betreuer wie auch ihre Handlanger existieren nur, weil die Mehrheit sich selbst gegenseitig von der Entwicklung zu Vernunft und Gewissen abhält, weil das mit einer fundamentalen Veränderung des Menschen einhergeht, die die Grundlagen der Neuen Zeit bildet.
  • die Suche im Außen nach Auswegen, während dabei im Alten gewühlt wird,
  • Fremdbestimmung und Fremdregulierung auf nahezu allen Ebenen, durch Belohnung und Bestrafung, und damit Kontrolle über die natürliche, geistige Entwicklung des Menschen zu Vernunft und Gewissen,
  • es war ja schon immer so,
  • Vorgesetzte in jeglicher Form, die darüber befinden, was „gut und richtig“ sein soll, während sie gern „den Teufel an die Wand malen“, um zu ihre Existenz zu rechtfertigen, warum Betreuung und Kontrolle wichtig sind, während die Entwicklung des Menschen hin zur Vernunft und Gewissen und damit verbundene Selbstbestimmung, „wegargumentiert“ wird, was die Befreiung des Menschen bedeutet,
  • „man kann als einzelner sowieso nichts machen“, (in der Regel will „man“ nichts machen und begnügt sich mit klagen und jammern),
  • das Rechtssystem, als Mittel der Handlungsrechtfertigung, die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft, die durch die Fremdbestimmung solange wirksam ist, solange der Einzelne an seinen Programmierungen (Version 1.0, im „Ich“ abgelegt) festhält,
  • Aufrechterhaltung der „öffentlichen Ordnung“, welche im Kern nur ein Beibehalten der alten Ordnung sein soll (und damit verbunden, die Beibehaltung Programmierungen im „Ich“),
  • Gewalt als Mittel der Unwissenden und ihren Gegnern sowieso zur Unterdrücken des natürlichen Lern- und Lebensprozesses im Individuum,
  • privat, im Sinne von Meinungen, die draußen niemand wissen soll, während im offenen Raum gleichgeschaltet „ins Horn geblasen“ wird,
  • Geld als Mittel der Fremdsteuerung, mit seinen Zinsen, die nicht mitgeschaffen werden und Symbol für ein Lehensverhältnis darstellen,
  • die Teilhabe am Zins, ist somit das Symbol für die kollektive Selbstausbeutung der Gesellschaft durch sich selbst,
  • jede Art der Organisation (bis zum Staat und darüber hinaus), egal wie sie/er auch heißen mag, jedoch im Kern eine hierarchische Ordnung verkörpert,
  • der Traum von der Wahl der gerechten Vorgesetzten,
  • „Gestern war alles besser“,
  • Staatsgewalt, Staatsvolk und Staatsgebiet sind Erfindungen, um sich abzugrenzen, was wiederum ein Verhalten des „Ichs“ ist, und in der Ausgabe kollektiver Gleichschaltung als „Großer Bruder“ auftritt, um sich auf diese Weise (kollektiv) gegen Veränderung schützen zu wollen,
  • Krieg als Mittel gegen andere „Iche“ und deren Denken und Glauben (was im Kern jedoch das Gleiche ist und nur ein anderes Etikett trägt, wie bei jenen, die das Feindbild erschaffen haben) vorzugehen, um die eigene Ich-Existenz rechtfertigen und um mit fremden Ressourcen und Wertschöpfungsfähigkeit, die eigenen Strukturen aufrechterhalten zu wollen,
  • die Feindbildprojektion als Mittel zur Ausgrenzung von Andersdenken,
  • Gegenseitige Feindbildprojektion, als Grundlage der Eskalation,
  • projiziertes Misstrauen, was im Kern nur das Signal des eigene mangelnden Selbstvertrauens darstellt,
  • die sieben Todsünden, als Hinweis und Ausdruck der Unvernunft,
  • neue gehörte Erkenntnisse werden bejaht, jedoch nicht weiter vertieft und später wieder das Alte getan, mit gewohntem Denken und Verhalten,
  • Teilen und Herrschen, sind Verhalten des „Ichs“, um mögliche Symbiosen und Synergien und damit verbundene, individuell-gesellschaftliche Entwicklungen unterwandern zu wollen. Und nicht nur bei den Eliten!
  • mit dem Wissen (Verhalten) aus dem die Probleme entstanden sind, werden Lösungen entwickelt, obwohl das Lösungsdenken ein anderes ist.
  • die Ausgrenzung von Andersdenkenden, um den individuell-kollektiven natürlichen Wandel möglichst lange unterwandern zu wollen,
  • Ideologien sind nur unterschiedliche Etiketten des selben Weines „Hierarchie“, der Vorsetzten und ihren belohnten Untergebenen,
  • das einzige Joch, aus dem sich der Mensch zu befreien hat, dass der denkt, er sei sein „Ich“, während dieses an seinen Denk- und Verhaltensmustern festzuhalten gedenkt und jenes System im Außen erzeugt, was dann zunehmend als unangebracht und „unmenschlich“ empfunden wird, siehe „Esau-Segen“.
  • dass das vom Menschen mit seinen aktuellen Denk- und Verhaltensmuster geschaffene System nicht einfach nur „unmenschlich“ ist (jeder weiß jetzt, wo es zu finden ist), sondern sich sogar gegen das Leben und dem natürlichen Entwicklungsprozess des Menschen an sich stellt.
  • Fremdregelmechanismen, statt selbstregulierende Systemstrukturen, sorgen bis zur Insuffizienz für reichlich Beschäftigung bei den Teilnehmern,
  • Wertschöpfende Strukturen versorgen nicht wertschöpfende, während sich Zweitere immer mehr vermehren, (Im Inneren „Ich“ und Mensch“ im Kleinen, Staat und Weltordnung im Großen,
  • viel geforderten gesellschaftliche Werte, die sich bei näherer Betrachtung als Worthülsen (leere und verdrehte Abbilder) entpuppen, und gesellschaftlich nur oberflächlich besetzt sind, während eine technische Anleitung mehr Tiefgang hat.
  • während eine Bedienungsanleitung für einen Kaffeeautomaten mehr Tiefgang besitzt, als jene Werte, die den Menschen selbst ausmachen.
  • &c.

Der gefühlt zunehmende Druck im System, ist lediglich auf das „Ich“ zurückzuführen, was sich weiter gegen Veränderung zur Wehr setzen versucht.

P.S. Die meisten Dinge scheitern, weil sie sich auf den Prinzipien des Alten versuchen aufzubauen. Diese Prinzipien werden jedoch immer unwirksamer, bzw. sind mittlerweile unwirksam. Aus diesem Grunde kann man nun auch von