Brown’scher Röhrer

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http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,746626,00.html (Spiegel)

„Mit kalter Hand aus dem Reich der Toten nach den Lebenden zu fassen“, hofft so mancher „Macher“ noch einen Stich zu erringen, in einem unübersichtlichen Pokerspiel auf der langen Fahrt mit der Titanic.

Noch immer wirken überholte Prinzipien in den Köpfen mehrheitlicher Protagonisten, endlich einen Ausweg aus der selbst geschaffenen Misere zu finden – vielleicht auch in der Hoffnung, es nur lang genug aussitzen zu können. Gut, dass es da Wahlen gibt.

Apropos Wahlen. Deutschland bewegt sich wieder in einem Superwahljahr. In der Hoffnung durch einen Farbwechsel, endlich der eigenen Wohnung wieder einen aktuellen Anstrich zu verpassen. Doch es ist nicht die Farbe, die wir wechseln sollten, sondern uns mit zeitgemäßen Lösungsmustern beschäftigen. Denn führt selbes Denken nur zu selben Ergebnissen. Da ist es gleich: Maler bleibt Maler.

Was fehlt sind wirksame ökonomische Strukturen, die durch ihre Dynamik in die Lage versetzt sind, sich vordringlich selbst zu finanzieren, statt sich rein nur über externe „Reizmittel“ zu motivieren.

Ein Unternehmen, welches stets am Rande seine Systemgrenzen agiert und Wachstum das alles durchdringende Ziel darstellt, um seine Struktur aufrechtzuerhalten, wird sich schnell in „Teufelsküche“ bewegen, wenn es stets bei der Bank um neue „Energie“ vorspricht.

In der Betribswirtschaft spricht man von „Innenfinanzierung“. Dies sollte wieder erreicht werden. Und wie? Nicht dadurch, dass man dort Probleme löst, wo sie sensuell in Erscheinung treten. Das führt nur zu vermehrter Komplexität, die wiederum durch Geldmittel und Verzicht der Strukturteilnehmer aufrechterhalten werden will.

Wachstum. Führt man sich vor Augen, dass ca. 30 bis 40% einer Dienstleistung oder eines Produktes durch staatliche Zinszahlungen belastet ist, ist nicht verwunderlich, warum nicht nur die Protagonisten immer lauthals nach Wachstum schreien.