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Der aufkommende Durst des Menschen selbst zu sein

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Erst gestern fand ein Dialog um das Thema „Menschwerdung“ statt. Jeder, der so manchen Beitrag hier liest, weiß um was es geht oder ahnt gelegentlich, dass da noch etwas existiert, was nicht im Blog zu stehen scheint. So ein Gefühl von Geheimniskrämerei und da weiß einer was, was er nicht sagen mag, kommt auf.

Es handelt sich jedoch nicht um Geheimniskrämerei, denn alle Puzzleteile sind im Blog zu finden. Und statt sich hinter Gleichnissen und Metaphern zu verstecken, stehen die Sachverhalte direkt lesbar in den Beiträgen. Zusammenbasteln ist wiederum die Aufgabe des Einzelnen selbst. Denn es geht darum individuell für sich die Zusammenhänge zu erarbeiten.

Der Grund, warum dies so ist, liegt einfach daran, dass jeder Mensch anders „gestrickt“ ist und unterschiedliche Erfahrungen hat an diesen Prozess heranzugehen oder – wie so mancher auch – grundsätzlich gar nicht oder – besser: noch nicht.

Das wiederum sagt auch, dass man niemanden „mitnehmen“ kann, er kann immer nur „mitkommen“ – was sich selbst entwickeln meint. Das Internet sorgt dafür, dass „mitkommen“ sehr einfach funktioniert. Somit kann jeder seinen Teil zur Lösung beitragen. Und darum ging es die ganze Zeit, die heute mehr und mehr hervortritt. Warum ich „eine“ Lösung schreibe? Weil sie sich aus einzelnen Teillösungen zusammensetzt – und zu einem größeren Ganzen zusammenfügt.

Dazu gilt es die Problemorientierung zu überwinden, die nichts anderes als ein Verweilen im Alten darstellt. Und damit auch all jenen vor Augen führt, sich nicht einseitig mit Problemen oder deren gewohntem Verdrängen, Betrachten, Wiederkäuen und Wühlen im Alten zum Ausdruck bringen. Vielmehr gilt es eine Brücke hin in die neue Zeit zu bauen, was wiederum ein Weiterdenken über das Gewohnte hinaus erfordert. Auf diese Weise haben sich seit geraumer Zeit einige selbst als Grenzgänger enttarnt.

Auf der anderen Seite würde es ja auch einer Fremdbestimmung gleichen, wenn alles vorgegeben wäre, mit der Bedingung, wie jemand zu erkennen und zu denken hat. Das wäre also voll der Blödsinn.

Interessant dabei, wenn alles als Roman herauskommen würde, würde sich kaum jemand an diesem Gefühl von „Geheimniskrämerei“ stören. Denn hat die Mehrheit vergessen, was sie selbst wirklich ist: Gestalter, Infragesteller, Forscher und Entdecker – wohin schon lange kein Mensch mehr geblickt hat.

Denn übergaben die Menschen auch diese Aufgabe vor langer Zeit einigen wenigen, die ihnen dann irgendwann alles Mögliche erzählten – Hauptsache, es bewegte sich innerhalb der gewohnten, sichtbaren und sicheren „Ordnung“.

Also? Bock auf Sherlock Holmes?
Ein „ich weiß, ich weiß“, ist kein Zeichen dafür, dass man es begriffen hat, wenn das Handeln zum Gewussten ein anderes bleibt. Denn es geht ums Erkennen! Und das ist etwas ganz anderes.

So mancher Wunsch, dass „Ganze“ in einem Beitrag oder in ein paar Sätzen für sich sofort begreifbar und nachvollziehbar erfassen zu können, funktioniert lediglich dann, wenn er bereits zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt ist. Ansonst ist es stets seine Aufgabe, sich selbst zu entwickeln.

Worum es bei dem Ganzen geht?

Hinter der gewohnten polarisierten Symptomebene, wirkt eine zusammenhängende Prinzipebene. Dort findet Entwicklung und das Leben statt – als das „Para“ zum dies. Jedoch wachsen da keine Pizzas an den Bäumen, die gilt es nach wie vor noch selbst zu machen.

In dem Moment, wenn man das (für sich) erkennt, verlässt man so die gewohnte Polarisation, indem sich ihre Bedeutung von einer Beschäftigungs- zu einer Signalebene vereinfacht.

Das mag bei einem Gerichtsvollzieher, Polizisten, Richter, Bla und Blubb vielleicht nicht wirken, denn sind dass vom Menschen geschaffene Personen, Hüllen, um (sich selbst) abzulenken – damit wir vergessen, warum wir hier sind – vergessen, was wir sind.

Dass das Neue nicht einfach für jeden sichtbar vorhanden ist, liegt daran, dass er sich selbst dazu entscheiden mag, was mit einem an sich selbst arbeiten verbunden ist und es auch nur darum geht.