Es beginnt mit einem Fundament
(v1.1, Nachtrag) Der im Haben erzogene Mensch meint sich mitunter gerne unabhängig von Geschehnissen, und wenn nicht, dann als „betroffenes, unschuldiges Opfer der Umstände“ oder „höherer Mächte“, die er häufig mit „Staat“ oder „Regierung“ bezeichnet – die Vorstellung von „feindlichen“ Ländern, „Profiteuren“ oder „Besetzern“ mal außen vorgelassen.
Bereits in der Rolle des „möglichen Opfers“ ist er mit involviert. Die Vorstellung sich objektiv zur Welt zu sehen, erweist sich demnach als irrig und illusorisch.
Um es so auszudrücken: Die beobachteten Geschehnisse sind letztlich nicht dazu gedacht, sie ständig nur zu beobachten, den aktuellen Status abzufragen, um sie anschließend nur „mundgerecht“ zu kritisieren.
Sie sind dazu gedacht, über die Ursachen nachzudenken, was nicht damit getan ist, nur die nächsten Schuldigen zu benennen oder die Ursachen in die Regionen der Verschwörungstheorien zu verbannen – selbst wenn es noch so „unter den Nägeln brennt“.
In der Auseinandersetzung mit dem System, was bspw. nicht bedeutet, dass man gegen Behörden oder andere kämpft, um der gewohnten Vorstellung von „Gerechtigkeit“ hinterherzulaufen oder eine alte Staatsangehörigkeit wiederzubeleben, offenbaren sich recht viele gewohnte Vorstellungen als irrig.
Und nur weil sie weiträumig gewohnt praktiziert werden, bedeutet dies nicht, dass sie bis in alle Ewigkeit auch bestehen.
Verständlicherweise will das natürlich kaum jemand hören, da es immer „schicker“ ist, wenn man jemandem die Schuld geben kann, um nicht den eigenen Entwicklungsprozess „bemühen“ zu müssen.
Dieses Verhalten beruht auf den gewohnten, den Menschen beherrschenden Denk- und Verhaltensmustern, die sich mit allen Tricks und Mitteln gegen Veränderung zur Wehr setzen… die gleichzeitig auch das System erzeugen, es aufrechterhalten und gleichzeitig für die im System grassierenden Symptome verantwortlich sind.
„Krise ist dann, wenn gewohnte Denk- und Verhaltensmuster nicht mehr zu den gewohnt erwarteten Ergebnissen führen.“
Auswüchse klassischer Denk- und Verhaltensmuster kann man exemplarisch aus der trump’schen Forderung ableiten, wo ein Land mit Namen „Grönland“ an die „US-Amerikaner“ abgetreten werden soll oder der „Nahe Osten“, wo „Gelobtes Land“ dem Besitz von „Land“ (politisch) der geistigen Entwicklung seiner Akteure vorgezogen wird.
Ebenso wie „Palästinenser“, sind „Israelis“, „Syrer“, „Libanesen“ usw., nur Rollen innerhalb eines Rollenspiels, was aufgrund gewohnter Erziehung, als „alternativlos“ und deswegen auch für „todernst“ gehalten wird.
Hinweisend: Jakob (hebr.: „Fersenhalter“), der symbolisch für das „Ich“ des Menschen steht, als Etikett seiner (des Menschen) gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, sich mit dem Leben (personifiziert mit „Gott“) stritt, hieß Jakob fortan „Israel“, was für „Gottesstreiter“ steht, fiel der Mensch auf den Betrug seines „Ichs“ herein, dass der Mensch seine Denk- und Verhaltensmuster, sein „Ich“ sei.
Von der Beziehung der Denk- und Verhaltensmuster über den Menschen leitet sich die Vorstellung ab „Herr über andere“ sein zu wollen, das „Herr über sich“, also über die eigenen Denk- und Verhaltensmuster, geriet in Vergessenheit und so nahm und nimmt das Ganze seinen „gewohnten“ Lauf, verbunden mit den gewohnten Erscheinungsformen, die auch nach Jahrtausenden weiter darauf hinweisen, dass ein Um- und Weiterdenken – über die Gewohnheiten hinaus – notwendig ist.
Gewohnte Aussagen, man könne ja nicht anders, man müsse schließlich ja auch leben, es sei ja schon immer so, alleine könne man ja sowieso nichts ändern usw., lassen weiter eines übersehen, dass die eigenen Denk- und Verhaltensweisen jenes System erzeugen/aufrechterhalten, mit dessen sicht- und spürbaren Auswirkungen sich der gewohnte Denker jeden Tag mit auseinanderzusetzen hat, ob direkt oder indirekt und damit auch die wesentliche Aufgabe auf ihn selbst zukommt.
Nur zu fordern, dass sich andere erst einmal zu ändern hätten, ist demnach nur eine Verschiebung der eigenen Aufgabe auf andere und damit dem Forcieren der eigenen Opferrolle, was ebenfalls nur ein gewohntes Verhaltensmuster darstellt.
Demnach dreht man sich solange im Kreise, wie man „nicht Herr über die eigenen Denk- und Verhaltensmuster“ wird.
„Ich wollte Macht, um meine Feinde zu vernichten. Ihr habt mir Macht gegeben, um meine Dämonen zu vernichten. Und um zu leben mit den Gesetzen der Natur.“ „Wir entkommen niemals unseren Dämonen, Mordo. Wir lernen nur, um uns über sie zu erheben.“ Dialog aus Dr. Strange, 2016
Dass die Denk- und Verhaltensmuster dem Menschen erzählten, dass er sie sei, entstand auf dieser Basis ein System der Täuschung, einer für den Menschen jedoch notwendigen Täuschung, die ihn gleichzeitig auf die Suche nach dem Wahren schickte und heute noch schickt.
Dabei ist es nicht damit getan, „die Anderen“ nur der Lüge und der Schuld zu bezichtigen, um alsdann von „Wahrheit“ zu sprechen.
Denn es handelt sich lediglich um eine wahre Aussage. Niemand kann die „Wahrheit“ für sich verbuchen, da sie jenseits menschlicher Logik „zu Hause“ ist.
„It’s true, but not truth.“
Ebenso ist es irrig, über das Leben herrschen zu wollen, was für den Menschen jedoch unantastbar ist: Die Würde des Menschen ist unantastbar… weshalb sie auch nicht geschützt werden braucht.
Das was da „geschützt“ werden mag, sind die das System erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster eines im Haben erzogenen Menschen, der sich durch seine Besitztümer zum Ausdruck bringt, sich seinen Wert verleiht.
„Kapitalismus ist eine Erscheinung des Systems der alten Ordnung, der seine Existenz aus dem anerzogenen Glauben des im Haben erzogenen Menschen an künstliche Werte bezieht, über die sich der Mensch zu definieren versucht.“
So mancher würde jedoch mit den Augen rollen, an was er bisher aus Gewohnheit heraus zu glauben meint(e). Ich mag sogar sagen: Er wäre geschockt, woran er bisher festzuhalten meint.
Im Grunde steckt dahinter die verfochtene Haltung am Gewohnten – genauer: an den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen weiter festhalten zu wollen.
„Sie sind staatenlos? Was wäre, wenn Sie sich ausweisen müssten? Und was wäre, wenn Sie mal was anstellen?“ „Tja, da werden Sie mir wohl vertrauen müssen.“ Sinngemäßer Dialog mit einem Menschen in der Rolle des Polizei®Bediensteten, 2025
Der Mensch, erzogen im Haben, lässt sich über einen möglichen Verlust seiner Besitztümer fremdbestimmen, da er gelernt hat, dass er durch seine Besitztümer etwas „sei“.
Verlustangst, dass ihm etwas, jemand oder gar das Leben durch einen anderen abhanden kommen könnte, lässt ihn gegenüber seinen erkorenen Autoritäten brav und artig sein – notfalls zahlt er die eine oder andere Gebühr, Abgabe oder Steuer, damit er es auch weiter sein „Eigen“ nennen kann.
Was den Menschen im Sein umgibt, sieht er in „Besitz“ und „Eigentum“ kaum die gewohnte Bedeutung, wie jenen im Haben.
Es dient ihm lediglich als Werkzeug, sich entwickeln zu können.
Hat der Mensch erst einmal erkannt, dass ihm nie etwas, jemand oder gar das Leben gehört hat und gehört, so befreit er sich von den damit verbundenen Vorstellungen und Ängsten.
„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn
Hinweisend: Man kann das jederzeit für sich auch umdrehen und nicht erst auf die Häscher warten, um alsdann erst zu reagieren.
„Wenn Sie so weitermachen, dann nehmen wir Ihnen alles ab. Da wird uns schon was einfallen.“ Ein „Finanzbeamter“ zu einem Bekannten
Hinweisend: Das System verrät an seinen Grenzbereichen, auf was es sich errichtet.
Ich betitle das ganze Tamtam nicht einfach so als „Rollenspiel“, was so mancher sogleich nur bejahen müsste, und damit hätte es sich dann auch schon erledigt. Weit gefehlt.
Wenn einem das mit dem Rollenspiel wirklich bewusst ist, hat das erhebliche Konsequenzen – nicht nur für jenen Einzelnen in seinen Betrachtungen und Schlussfolgerungen, sondern gleichsam auch für die Gesellschaft, die sich – unbewusst über diese Themen – tagtäglich darin bewegt – bewegt in einem mentalen Konstrukt.
2040: Die AfD bewirbt sich in diesem Jahr um den einjährigen Amtsvorsitz in der UN. Eine alternative Realität?
Was da so als „Neue Weltordnung“ verkauft wird, ist bisher nur das Übliche in einem anderen Kleidchen.
„Schließlich haben wir eine Demokratie. Da bestimmt immer noch die Mehrheit.“ „Ach so.“ „Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für die Mehrheit „gut, richtig und vernünftig“ sein soll…“
Wie weit wollen es die in ihren Familien zu Gehorsamsbereitschaft und auf Entsprechung erzogenen in der Rolle der Untertanen bis zu jenen in der Rolle der „Oberherrschaften“ noch bringen, was zu werden?
„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst.“
Jemand fragte mich mal vor längerer Zeit am Telefon, ob ich „echt“ sei. Ich antwortete ihm: „Würde ich sonst über 15.000 Beiträge schreiben?“ Er schwieg.
Auch wenn es nur innerhalb des Rollenspiels „alternativlos“ und „ernst“ zugeht, weil eben nur in der Weise „über den gewohnten Tellerrand geblickt“ wird, um sich anschließend auf die Gemüsesuppe zu stürzen, wo sich klassische Politik stellvertretend für die Bevölkerung darin übt, durch geschicktes Umrühren einen anderen Geschmack vorgaukeln zu wollen, weil jene in der temporären Rolle der „Wähler“ weiter auf dem betreuten, jedoch sichtlich schwindenden Komfortsofa verweilen sollen, liegt der Keim für einen Neuanfang im Einzelnen selbst.
Sicher mag dem gewohnten Denker, aufgrund seiner Denk- und Verhaltensmuster, die prinzipielle Wiederholung leichter erscheinen, weil sie ihm bekannt vorkommt.
Entscheidet er sich jedoch für grundsätzliche Veränderung, so wird sie sich nur dann für ihn ergeben, wenn er sich mit dem System und seinen Prinzipien auseinandersetzt, statt sich gewohnt im Austauschen von „ungerechten“ gegen „gerechte Autoritäten“ zu üben.
„Tauschen, täuschen.“
Das Fundament, von dem ich spreche, entwickelt sich aus der Infragestellung der bisherigen Ordnung (System der alten Ordnung, „freiheitlich demokratische Ordnung“, Hierarchie aus Untertanen und ihren Oberherren) und ihren Prinzipien und nicht durch gewohnte Wiederholung. Hinweisend: Die Ordnung ergibt sich aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen.
Das auf den Gegner projizierte Feindbild, ist nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster, um dadurch die eigene Handlungs- und Verhaltensexistenz rechtfertigen zu wollen. Jene Denk- und Verhaltensmuster sind der „Feind“ selbst.
„Die Welt ist nicht so einfach, als dass man sie nur in „Gut oder Böse“ zu unterteilen bräuchte.“
„Der Mensch, der sich für seine Rolle hält, hat wenig Alternativen, um etwas Grundlegendes an diesem mentalen Gefängnis zu ändern.
Erst wenn er erkennt, dass er nur eine Rolle spielt, steht ihm ein Tor offen, was nur er selbst entschlossen durchschreiten kann.“
Musikalische Nachbehandlung:
Nachtrag: „Stürzen wir uns ins Unbekannte, beweisen wir, das wir frei sind.“ „Cesar Catilina“, Megalopolis, 2024