einreihend
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Etwas, was weiterhilft

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(v1.1) Sicher ist der Wunsch vorhanden, dass sich „etwas“ ändern muss – meist in der Form, dass Unangenehmes „dann mal eben weg muss“.

Das „Unangenehme“ macht uns jedoch nur darauf aufmerksam, das „etwas“ nicht stimmt und dass es für gewöhnlich nicht das „Unangenehme“ selbst ist.
Das scheint dem Deutschen (in anderen Sprachräumen ist das nicht viel anders) nicht so ganz klar zu sein – besser: er weiß es einfach nicht besser.

Und so versucht er durch übliche Verdrängung „der Lage Herr“ werden zu wollen – nicht selten mit dem sehnlichen Wunsch nach schnell wirkenden „Lösungen“.

„Gegen Verdrängung gibt es keine Tabletten.“

Zunächst macht er sich auf und sucht jene, die für die entstandene Misere verantwortlich (im Sinne von schuldig) sind und die müssen weg.
So begibt er sich auf den „verlängerten“ – ihm jedoch gewohnten – Pfad der Erkenntnis.

Eine Erkenntnis, die am Ende bereits auf ihn wartet: Das Prinzip „vom mehr des Selben“ führt (ohne den Aspekt, dass es sich im Wesentlichen um den eigenen weitergehenden Entwicklungsprozess handelt) nur zu Resignation, Frust, Ernüchterung und Scheitern. Nicht selten wartet auf ihn auch schon die Regression.
Die Möglichkeit, dass es über sein bisher heiliges Thema hinaus noch bedeutsamere Themen gibt, die ihm noch näher stehen könnten, schließt er nicht selten kategorisch aus.

Ist der Deutsche von etwas direkt bedroht (z.B. von einer anderen Meinung), so leistet er Widerstand, kämpft verbissen, beschwert sich oder beklagt sich zumindest – das jedoch dafür reichlich.
Was er nicht weiß: Er „funktioniert“ nach dem Gutdünken seines „Ichs“ und ist nicht Herr über sich selbst.
Aus diesem Grunde erlebt er im Außen auch opportune Willkür der Behördendarsteller.

Klagen und Jammern sind jedoch nur Ventile für den selbstgeschaffenen Druck aus der Äußerung: „Es muss sich etwas ändern!“ und der heimlichen Hoffnung, dass es einen selbst nicht betrifft.
Aus diesem Grund gibt es auch das „so tun, als ob“, als Hinweis auf fehlende Authentizität.

In der Praxis zeigt sich das „So tun, als ob“ bspw. durch die Forderung nach einem „selbstbestimmenden Staat“, während die Insassen weiterhin in betreuungswürdigen Denk- und Verhaltensmustern ihr Dasein bescheiden. Lieber winken sie ihren „neu gewählten Götter“ euphorisch zu.

„Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“ Horst Seehofer

Den Führer hätte es gefreut und am Ende kann man wieder einmal sagen: ICH habe davon gar nichts gewusst! Das nennt man auch glaubhafte Abstreitbarkeit.

Der Einzelne ist gefragt. Doch der kann, wie er meist selbst von sich gibt, sowieso nichts machen.
Und wenn jemand eine Idee hat, steht der Rest meist offenmundig dabei und sagt: „Allein kannst du sowieso nichts machen!“ Das nennt sich auch „Unterhaltung“ – gegenseitige „Unter- Haltung“.

Offensichtlich, dass nicht weit genug gedacht wird, während Änderungen zwar gefordert, jedoch „Beibehaltungen“ insgeheim erhofft werden.

Was wäre, wenn dieses Verhalten dem Wandel und der Neuen Zeit einfach nur im Wege stehen würde?

Die Fähigkeit selbst ein Opfer zu bringen, ist der Mehrheit nicht in die Wiege gelegt. Dafür gibt es ja den Nachbarn, der notfalls dafür herhalten soll.

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Albert Einstein

Erst mit dem Umdenken kommt auch ein „Umhandeln“.

Doch von wo nach wo soll der Deutsche nur umdenken?

„Ob er wohl verzweifelt ist?“ „Nicht wirklich. Es ist ihm ja nicht bewusst.“