Gleißend

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(v1.1, Nachtrag) Vorhin war ich vor der Tür, wo die Sonne mich sogleich in ihren warmen Mantel hüllte, während sich zwei Krähen im Vorbeiflug unterhielten.

Die Tage scheinen vorbei, wo noch vor geraumer Zeit ein Amokläufer für reichlich Aufruhr sorgte, dem die Polizei mehr unbeteiligt entgegentrat, diese wohl darauf wartete, dass er sich von selbst entzünden würde und alsdann wieder ging.
Wahrscheinlich lag es an den Vorschriften.
Gegenüber einem Anrufer erklärte das Krankenhaus diesem, dass der Einsatz wegen möglicher Freiheitsberaubung nicht stattfinden könne und verwies auf die POLIZEI®, während diese auf das Krankenhaus verwies. Da war es wieder, das „Magdeburger Syndrom“.

Das entwickelt sich nur deswegen, weil man sich nicht dabei erwischen lassen will, möglicherweise etwas „Falsches“ gemacht zu haben. Schließlich hat man ja Familie, ein Haus und Schulden… Auch reicht es nicht, dem Amokläufer nur ordentlich eins aufs Maul zu hauen. Ich spiele Ihnen nur an den Eiern.

Natürlich war die Situation viel dramatischer, dynamischer und komplexer… und auch aufregender. Doch das scheint nun Vergangenheit.

Symptome eines sich in seiner bisherigen Bedeutung verändernden Systems, während sich DARIN das politische Panoptikum aus Polit-Darstellern und ihren Anhängern (Jüngern?) weiter in glorreichen Versprechungen und theoretischer Bekämpfung der Symptome des Systems und damit verbundener „Feinde“ übt.

Dass der „Feind“ nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen ist, um – durch reichlich Anwendung – damit nur die eigene Handlungsexistenz weiter zu rechtfertigen, wird weiträumig noch vorsichtig ignoriert.

Derweil versucht sich Trump in der dramatischen Reduzierung der Verwaltungsstrukturen. Auf diese Weise werden auch „Geparkte Gelder“, “Stille Reserven“ frei. Ich bin gespannt.
Möglicherweise auch jene Gelder, die sonst für „erweiterte Verhörtechniken“ verwendet werden. Am Ende bezahlt der Steuerzahler für die Gelder der freigestellten Akteure. Wer weiß das schon?

Hingegen bemüht man sich hier noch darum, welcher der „karriereverwöhnten Buddys“ der Anwärter für die Rolle des Kanzlers – in einem Unternehmen – in einigen Wochen die ersten Seiten der fast zentral gesteuerten Medien zieren darf, während die Wahlen zuvor nur noch aus Gewohnheit stattfanden und die Kampf-Themen die üblichen sind – Symptome. Wer für den Deutschen arbeitet, darf bleiben. So was hatten wir schon mal. Doch was will man als Einzelner machen? Schließlich will man ja auch leben. So heißt es zumindest.

Die Bevölkerung hier ist gewohnt, sich auch weiterhin sagen zu lassen, was „gut, richtig und vernünftig“ für sie sei. Schließlich habe man ja eine Demokratie.

„23% von 500.000 sind oberflächlich betrachtet die gleichen 23% von 50 Millionen.“

Die Herrschaft über den öffentlichen Rundfunk sorgt dafür, dass nur das geglaubt wird, was für die Gläubigen in „der Röhre“ kommt – für jene Gläubigen, die auch noch dafür bezahlen… was sie glauben dürfen/sollen.

Ich habe mir das selbst schon anhören müssen, als ich mal im HR (Hessischer Rundfunk) gezeigt wurde, man mich als „Reichsbürger“ bezeichnet hat, und andere das einfach mal so geglaubt haben.

Daran erkennt man jene, die lieber an das Vorgegebene glauben, da zu gehorchen „gesünder“ für sie erscheint und um nicht selbst denken zu müssen. Sie konnten es auch nicht anders, warum ihnen also die Schuld geben? Es wäre nur der übliche Blödsinn.

Wenn man den gewohnten Menschen informativ zudröhnt oder dieser sich selbst zudröhnt, so lassen sich eigenständiges Denken und Kreativität, im Rahmen vorgegebener Lösungsmuster, auf ein Minimum reduzieren. Zumindest sieht es so aus.
Das gehört jedoch zum Entwicklungsprozess dazu.

Wenn man sich mit dem System auseinandersetzt, was über übliches Tamtam in Form von Schuldzuweisungen, Gezeter, Geplänkel, Klagen, Jammern und mehr oder weniger gekonntes Beschweren hinausgeht, nimmt sich der Wähler in seinen Entscheidungen jedoch selbst nicht wahr.

Man lernt nicht dazu. Es nutzt nichts, nur auf „gerechte Autoritäten“ zu warten, zu hoffen. Wo früher noch von „der Führer“ gesprochen wurde, lautet es heute nur „die Führer“.

„Sehen Sie! Wenn die Spitze eines hierarchischen Systems sich nicht mehr in Übereinstimmung befindet, wenn die Autoritäten sich streiten, gibt es keinen unbedingten Gehorsam mehr.“ „Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979

„Es ist auch dann keine Demokratie, wenn sich „freiwillig“ (durch wirkende Denk- und Verhaltensweisen) unterworfen wird u. andere sich alsdann aufgefordert sehen, sich für Auserkorene zu halten.“

Die Denk- und Verhaltensweisen sind schlau, so kann man sich jedes Mal als ungerecht behandeltes Opfer sehen, wenn man unterdrückt wird oder man sich selbst in den Staub wirft, um als dann mit vorgehaltenem Finger auf den oder die vermeintlich Schuldigen zu zeigen.

Wenn man sich darüber hinaus lange genug sagt, dass „man ja nicht anders könne“ oder „man alleine sowieso nichts machen könne“, „die anderen ja die Waffen hätten“ und „man ja schließlich auch leben wolle“, ist damit die Rolle eindeutig definiert.

„Wer sich wie ein Opfer benimmt, darf sich nicht wundern, wenn er wie eines behandelt wird.“

Da hilft es auch nichts, wenn es viele davon gibt, wo auch nur darauf gewartet wird, dass einer im „Gemeinsam sind wir stark“ den „Vortänzer“ mimt, der am Ende notfalls auch wieder geopfert wird… von seinesgleichen… gefolgt von geheucheltem Mitgefühl.

Jene Wähler, die durch die Wahl meinten ihre Verantwortung für sich an andere abtreten zu können, zahlen am Ende dennoch die Rechnung dafür, da die Gewählten „de jure“ keine Verantwortung tragen.
Mal ehrlich… ist das nicht mehr wie ein Kindergarten, wo die einen nicht wissen was sie tun, während die anderen nicht tun, was sie wissen?

Politik ist stets der Spiegel der Bevölkerung, weshalb es ja auch heißt, dass das „Volk“ stets die Regierung bekommt, die es verdient hat, wenn sie alle Staatsgewalt an wenige abzutreten meint.

„Ich übergebe mein Recht, mich selbst zu regieren, diesem Menschen oder dieser Gesellschaft unter der Bedingung, dass du ebenfalls dein Recht über dich ihm oder ihr abtretest.“ Auf diese Weise werden alle Einzelnen eine Person und heißen Staat – oder Gemeinwesen. So entsteht der große Leviathan oder, wenn man lieber will, der sterbliche Gott, dem wir unter dem ewigen Gott allein Frieden und Schutz zu verdanken haben.“ „Leviathan“ (PDF), Thomas Hobbes, 1651, Seite 143

Ich finde das System, so wie es erscheint, hat es jedoch auch etwas für sich. Nicht um es unwissend darüber „alternativlos und mit Ernst beladen“ zu wiederholen oder einfach nur um „dagegen“ zu sein. Was sollte das bringen. Es gibt etwas viel besseres.

Es inszeniert sich im Ganzen, um infrage gestellt zu werden. Das hat sich über die Jahre auch nicht verhindern lassen.

Seine beiden Attribute „Alternativlosigkeit“ und damit verbundene „Ernsthaftigkeit“ hat es bereits verloren.

Nachtrag: An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle – ja, an alle – denn sie haben auf ihre Art und Weise mitgewirkt, das System nicht nur zu hinterfragen.