Was da so alles unter dem Begriff „Demokratie“ zusammenkommt, Teil 2

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(v1.0) Letztlich entpuppt sich das, was mit „Demokratie“ etikettiert ist, nur als eine wohlwollend ausformulierte Vorstellung, wo jene in der Rolle der Untertanen (neudeutsch: „Bürger“, „Einwohner“, „Steuerzahler“ usw.) „gemeinsam“ mit ihren auserkorenen „Herrschaften“, die Zukunft zu gestalten meinen, indem die „Herrschaften“ die „Untergebenen“ auch vor dem „Ungemach“ einer komplexen Welt zu „beschützen“ meinen.

„Verzeiht, ich weiß, ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht. Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert. Wie kann die Menschheit gerettet werden, wenn sie sich nicht entwickeln darf?“ „Ultron“, Avengers: Age of Ultron, 2015

Letztlich geht es „nur“ um gewohnte Aufrechterhaltung, Sicherung und Verteidigung des Erreichten, während dabei die gewohnt darin wirkenden Denk- und Verhaltensmuster im Wesentlichen weiter aufrechterhalten werden sollen, während diese gleichzeitig für die Verwerfungen auf dem Planeten verantwortlich sind.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005

In 2009 – noch in der CDU – habe ich mir die Mühe gemacht und die vielen Parteiprogramme zur damaligen Bundestagswahl durchgelesen.
Ich konnte vom Prinzip her jedoch keine wirklichen Unterschiede feststellen und bin dann aus der Partei ausgetreten. Egal, welche Farbe man wählt, letztlich ist es nur eine Farbe.

Selbst die sogenannten „Liberalen“ sind keine, da Freiheit die Selbstverantwortung des Einzelnen voraussetzt und in dem Moment weder Parteien, noch ein klassisches Polit-System für jenen mehr notwendig sind – nur zwei Beispiele. Was es für den Einzelnen zudem nicht braucht, ist eine Mehrheit.

„Mehrheit steht im Alten nicht für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“

Was im konventionellen Rahmen nicht verstanden wird, dass man selbst die „übelsten“ Dinge für sich nutzbar machen kann, wenn man sich die „richtigen“ und nicht die üblichen Fragen stellt – „richtig“ im Sinne der eigenen Entwicklung, was NICHTS mit der üblichen Entwicklung im Haben, Mehren und Sichern oder der schlichten Feststellung zu tun hat, dass die anderen ja daran Schuld seien, und man ja selbst immer nur das Opfer ist.

Obendrein hat es auch nichts damit zu tun, ins „kalte Wasser des Nichts“ zu springen, denn letztlich ist es nur ein Irrglaube, dass es nur um „Alles oder Nichts“ gehen würde.
Wer seine Existenz dennoch auf solchen Vorstellungen aufbaut, der darf sich nicht wundern, wenn es für ihn dann ziemlich trübe ausschaut.

Das gesamtgesellschaftliche Phänomen ist nicht einfach, das mehrheitlich nicht verstanden wird, sondern, dass mehrheitlich nicht verstanden wird, dass nicht verstanden wird.
Das liegt unter anderem daran, dass bisher nicht wirklich gedacht, sondern nur „auf Anweisung“ funktioniert und man dafür belohnt wird.

„Ich weiß ja nicht, für was der Gashahn ist, aber ich bekomme scheiß viel Geld dafür, wenn ich ihn „auf Anweisung“ aufdrehe.“

Zwischen „im Auftrag“, „auf Anweisung“, „in Vertretung“ und „auf Befehl“ besteht im Völkerrecht kein Unterschied – für alle, die sich noch an der Rechtsfiktion festzuhalten meinen.

Und so wie es ausschaut, wenn man sich auf den Weg der eigenen Entwicklung begibt, hinterlässt die Politik rückblickend nur noch den Eindruck, dass sie „keinen Bock mehr“ hat, den „lustigen Volksvertreter“ zu mimen, sondern die Rolle des „ekligen Entwicklungsbeschleunigers“.

Der Mehrheit wurde, aufgrund ihrer gewohnt-erlebten Erziehung in der Familie, das Denken abgewöhnt, weil es besser war, nicht schlauer als die Autoritäten zu sein.

„Familie ist die Wiege aller Fehlinformation.“ „Prof. Murray Siskind“, 2022

Schaut man sich die Grundzüge heutiger Politik an, so tendiert sie im Grunde auch in eine konservative Richtung, wo man nur darum wetteifert, wer zumindest für eine Weile unter den „gesamtgesellschaftlichen Rock zu behandelnder Symptome“ indirekt (durch Gesetze) „Hand anlegen“ darf.

Abschließend einige Hinweise
Grundlagen zum Um- und Weiterdenken finden sich nicht nur beim Bundeswahlgesetz, was am 25.07.2012 für unheilbar verfassungswidrig erklärt wurde – und dies auch noch rückwirkend bis 1956.
Das bedeutet, dass in der Vergangenheit stattgefundene Wahlen rückwirkend ebenfalls für ungültig erklärt wurden und sozusagen alles rückwirkend in Gewohnheitsrecht übergegangen ist, während gleichzeitig die klassische Rechtsstaatlichkeit abhanden kam.

Was sich dabei offenbart hat, ist das weit verbreitete „so tun, als ob“ es noch so etwas wie Rechtsstaatlichkeit gäbe, vermutlich weil es auch gut bezahlt wird und sich der anerzogene Glaube an den Wert von Geld und Arbeit und was da so mit dranhängt, beharrlich aufrecht zu erhalten versucht.

Es gibt für das klassische Ego nichts Schlimmeres, als sich einzugestehen, dass es sich bisher selbst etwas vorgemacht hat, weil es meinte, sich über das Leben erheben zu wollen.

Was die gewohnte „Demokratie“ anbelangt, um die es hier im Kern geht, verkommt einer Ansprache im sogenannten „Deutschen Bundestag“ zur Farce, wenn es das Ziel ist, dem „Extremismus entgegenzuwirken“ (das notwendige Feindbild), „die Demokratie zu stärken“ und „den Zusammenhalt zu fördern“, wenn doch gewohnt nur mit der Angst der Massen gespielt und dem Bürger Geld dafür geboten wird, um ihn letztlich doch nur zu kaufen.

Am Ende bezahlt er dafür, dass er sich und seinesgleichen selbst unterdrückt. Denn schließlich ist ja „jeder“ verdächtig – auch wenn er sich selbst nicht für verdächtig hält.

In diesem vorhergehenden Absatz lässt sich der Föderalismus des Systems erkennen, wo es im Grund darum geht, die gewohnt dahinter wirkenden Denk- und Verhaltensmuster, damit verbundene Konventionen durch die üblichen Wertvorstellungen aufrechtzuerhalten.

Wer da nicht mitmacht, ist verdächtig, gehört nicht dazu und wird ausgegrenzt. Die Gesellschaft schafft sich am Ende ab oder fängt endlich mal an zu denken.

So wie es auf der einen Seite um Erhaltung des „Status Quo“ geht, geht es gleichzeitig wiederum um Infragestellung, die sich recht wenig mit Symptomen des Systems der alten Ordnung auseinandersetzt, sondern mit den Prinzipien auf denen sich das gesamte System errichtet, was sich unter anderem durch „so tun,als ob“ zum Ausdruck bringt, um gleichzeitig daraus auch das systemische Gegenstück zu enthüllen/zu erkennen.

Dem „so tun, als ob“, steht die sich daraus entwickelnde Authentizität gegenüber.

All das hat nicht einfach damit zu tun „nur dagegen zu sein“, gewohnt den „Weinerlichen zu mimen“ oder sich „in Gewalt zu üben“, was nur typisch für das System der alten Ordnung ist.

Natürlich kann man das alles nicht erkennen, wenn einem der Systemvergleich grundsätzlich erst mal fehlt, wo Hinweise aus Angst und möglichem Verlust jedoch auch ignoriert werden, so dass auch sichergestellt ist, dass man sich das ja nicht vorstellen kann, eben weil es auch nur mit den „erlaubt“-gewohnten Denk- und Verhaltensmustern betrachtet werden darf/soll.

Aus diesem Grund funktioniert auch keine Diskussion, weil es auch nicht einfach nur um „entweder…oder“ geht, sondern um das „sowohl…als auch“.

Im Wesentlichen funktioniert die „Entwicklung“ eines alternativen Systems durch Infragestellung der Prinzipien eines bestehenden Systems.
Dabei überwindet das „sowohl…als auch“ (Überwindung der Trennung das gewohnte „entweder…oder“ (Trennung), während beides darüber hinaus auch gleichzeitig existiert.

Das Werkzeug um bspw. einen Gegensatz/ein Paradoxon zu überwinden, ist der „Kategorische Imperativ“.

Neben den gesellschaftlichen Wertvorstellungen benötigt man zur Aufrechterhaltung der alten Ordnung noch einen wesentlichen Darsteller: den Feind.
Diesen, damit man sich selbst für „gut“ hält, um gleichzeitig die eigenen Maßnahmen gegen den ersonnenen „Feind“ zu rechtfertigen. „Feind“ kann bereits jemand sein, der nur eine andere Meinung hat, als man selbst.

Wenn „Demokratie“ („freiheitlich demokratische Grundordnung“) aktuell nur ein Etikett für eine opportun-wohlwollende Tyrannei darstellt und der „Bürger“ die wesentliche Rolle spielt, um daraus eine „wahre Demokratie“ zu gestalten, funktioniert dies, indem man sich selbst von den aus gewohnter Erziehung entstandenen Denk- und Verhaltensmustern, gesellschaftlichen Konventionen und Wertvorstellungen verabschiedet. (Anmerkung: Das könnte sogar so etwas wie ein Fazit sein.)

Setzt man sich mit dem System und nicht gewohnt nur mit dem Bühnenstück aus Darstellern und ihrem Treiben auseinander, behält Scholz letztlich recht, wenn er von jenen in der Rolle der „gefallenen Engeln“ spricht, während er sich jedoch selbst dabei übersieht.
So ist es, wenn auf beiden Seiten eine geschlossene Veranstaltung im Kopf läuft und der andere stets die Schuld haben soll, was einmal mehr nur das gemeinsame Gegeneinander zum Ausdruck bringt.

Statt sich also im üblichen Gezeter und Gejorre in den Kommentaren und auf der Straße zu üben und „das Maul zu verreißen“, ist es ratsamer, sich das System „zur Brust zu nehmen“. Dort befindet sich der Ausgang aus dem gemeinsamen Dilemma.

Weiterführende Gedanken:

Warum Demokratie in diesem System nur eine Worthülse ist…